Bundeswehr

Als Bundeswehr bezeichnet man die militärischen Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Dazu gehören alle Soldaten, die zu Lande (Heer), zu Wasser (Marine) oder aus der Luft (Luftwaffe) tätig werden können, außerdem die Sanitäter und alle Stellen, die die Arbeit dieser Soldaten organisieren.

Aufgabe der Bundeswehr ist es, für Frieden zu sorgen. Die Bundeswehr soll Deutschland und die Länder, mit denen sich Deutschland verbündet hat, vor Bedrohung schützen und im Falle eines Angriffs verteidigen. Gelegentlich wird die Bundeswehr zur Hilfe bei Katastrophen und zum Wiederaufbau eines anderen Landes wie in Afghanistan eingesetzt.

Oberster Chef der Bundeswehr in Friedenszeiten ist der Bundesminister der Verteidigung. Im Ernstfall geht die Befehls- und Kommandogewalt auf den Bundeskanzler über.

Als die Bundewehr 1955 gegründet wurde, gab es heftige Auseinandersetzungen darüber. Viele Politiker, vor allem Mitglieder der SPD, waren der Meinung, dass Deutschland nach der grausamen und kriegerischen Hitler-Diktatur, überhaupt keine militärischen Streitkräfte mehr haben dürfte.

In Deutschland gab es bis Juli 2011 eine allgemeine Wehrpflicht. Bis dahin musste jeder gesunde junge Mann, wenn er achtzehn Jahre alt geworden war, zur Bundeswehr und für eine Zeit lang Soldat werden. Dort, "beim Bund", wurde der Wehrpflichtige soweit ausgebildet, dass er im Kriegsfall Deutschland vor Angriffen schützen und verteidigen kann - auch mit Waffen.


Seit 1. Juli 2011 ist die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt. Das heißt, sie ist zur Zeit nicht gültig, kann aber jederzeit wieder gültig werden.

Seitdem arbeitet die Bundeswehr nur noch mit jungen Menschen, die freiwillig einen Wehrdienst absolvieren möchten. Sie können wählen, wie lange sie bleiben wollen. Sechs Monate müssen sie mindestens Wehrdienst leisten; sie können aber auch bis zu 23 Monate bei der Bundeswehr bleiben.

Wer möchte und die Voraussetzungen erfüllt, kann auch länger zur Bundeswehr gehen. Er verpflichtet sich für einen bestimmten Zeitraum. Innerhalb dieser Zeit kann er eine Berufsausbildung machen oder studieren. Wer sich längere Zeit verpflichtet, kann zu Einsätzen ins Ausland geschickt werden, derzeit zum Beispiel nach Afghanistan. Bei diesen Einsätzen handelt es sich um Hilfe beim Wiederaufbau eines Landes oder zur Kontrolle bestimmter gefährlicher Gruppen. Dabei sind etliche Soldaten in den vergangenen Jahren ums Leben gekommen.

Für die Bundeswehr macht die Neu-Regelung des Wehrdienstes keinen allzu großen Unterschied. Schon vorher waren nicht alle 18-Jährigen eingezogen worden. Viele hatten außerdem den Wehrdienst verweigert und statt dessen einen sogenannten Zivildienst geleistet. Sie arbeiteten in Krankenhäusern, Altenheimen oder mit hilfsbedürftigen Kindern.

Seit der Wehrdienst freiwillig ist, muss ihn niemand mehr verweigern. Deshalb fehlen in Krankhäusern und anderen Einrichtungen die freiwilligen Helfer, die bisher die Fachkräfte unterstützten.

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