Papst
Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Für die gläubigen Katholiken ist er der Stellvertreter des Gottessohns Jesus Christus auf Erden. Zusätzlich ist der Papst auch noch Staatsoberhaupt. Er herrscht über den winzigen Staat Vatikan, der mitten in der italienischen Hauptstadt Rom liegt.
Diese beiden Funktionen geben dem Papst viel Macht. In der katholischen Kirche kann letzten Endes er bestimmen, wo es lang geht. Ob sich die Form des Gottesdienstes ändert, wer welche Aufgaben übernehmen darf, was die katholische Kirche von politischen Entscheidungen hält - das alles kann der Papst entscheiden. Natürlich wird er dabei von vielen Menschen beraten.
Auch in das Alltagsleben der Gläubigen reicht seine Macht hinein. Päpste halten zum Beispiel nichts von nicht verheirateten Eltern und lehnen die Empfängnisverhütung ab. Wer wirklich streng katholisch lebt, muss die Anweisungen des Papstes einhalten. Allerdings wird das nicht mehr in allen Ländern der Welt so streng gesehen.
Altmodisch wie viele Meinungen wirken auch die Lebensumstände des Papstes im Vatikan. Es gibt eine Palastwache in mittelalterlichen Kostümen. Es wird lateinisch gesprochen. Viele Dinge werden nach genau festgelegter alter Prozedur erledigt, zum Beispiel die Papstwahl. Nach der Wahl darf sich der Papst selbst einen lateinischen Namen aussuchen, mit dem er in Zukunft angesprochen wird.
Seit März 2013 ist Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien Papst. Im Amt nennt er sich Papst Franziskus. Er löste den deutschen Kardinal Joseph Alois Ratzinger ab, der seit 2005 als Benedikt XVI. (gesprochen: der Sechzehnte) im Amt war. Benedikt war schon 78 Jahre alt, als er Papst wurde und trat 2013 vermutlich aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Der Vatikan zieht Jahr für Jahr viele Besucher an. Gläubige, Neugierige und Touristen drängeln sich regelmäßig vor dem Amtssitz des Papstes. Sie lassen eine Menge Geld in den dortigen Andenkenläden und kleinen Geschäften. Doch wesentlich mehr Geld verdient der Vatikan durch seine Handelsbeziehungen, Bankgeschäfte und durch Spenden von Gläubigen.