Brandrodung

Brandrodung nennt man es, wenn Bauern ein Stück des Waldes anzünden, um landwirtschaftliche Anbauflächen zu gewinnen. Das wird schon seit Jahrtausenden von Bauern gemacht, um Waldflächen für den Ackerbau nutzbar zu machen. Das nennt man auch urbar machen.

Besonders häufig kommt Brandrodung in den tropischen Regenwäldern vor. In Brasilien und Kamerun zum Beispiel machen das die dort lebenden Menschen noch heute, um kleine Felder anzulegen. Seit Hunderten von Jahren ist das für die herumwandernden Bauern und ihre Familien oft die einzige Möglichkeit, sich gegen den undurchdringlichen Regenwald durchzusetzen und sich gleichzeitig ausreichend zu ernähren. Die verbrannten Pflanzenteile sind außerdem guter Dünger für den Boden.

Brandrodung ist die einzige Möglichkeit für diese Bauern, ihre Erträge zu steigern. An andere Dünger kommen sie nämlich nicht heran. Traditionell bauen sie allerdings auf ihren Feldern nur so viel an, wie sie für den eigenen Verbrauch der Familie oder Sippe benötigen.

Diese Art der Brandrodung ist kein Problem, denn es werden nur kleine Flächen angezündet. Immer wechseln sie die Felder nach ein paar Jahren, damit der Boden und der Wald sich wieder erholen können. Die Umwelt wird auf diese Weise wenig belastet.

Ganz anders sieht es aus, wenn große Firmen den Regenwald ausnutzen und nicht kleine Flächen brandroden wie einzelne Bauernfamilien, sondern riesige Gebiete. Davon kann sich der Wald nicht mehr erholen. Diesen Firmen geht es darum, möglichst viel zu ernten und zu verkaufen.

So legen sie riesige Plantagen an und pflanzen zum Beispiel nur Sojabohnen. Daraus wird dann Sojamilch, Öl und Tofu hergestellt. Soja soll sehr gesund sein, und deshalb ist Soja auf dem internationalen Markt sehr gefragt. Für die Firmen, die Sojabohnen anbauen, ist das ein großes Geschäft. Sie wollen viel Geld verdienen. Dass der Regenwald, den sie abgerodet haben, sich nicht mehr erholen kann, ist ihnen egal. Sie ziehen weiter und kaufen sich von armen oder korrupten Regierungen, die immer Geld brauchen, ein anderes Stück Wald.

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