Luftbrücke
Die Luftbrücke war eine Rettungsaktion für die Bewohner West-Berlins in der Zeit zwischen dem 24. Juni 1948 und dem 12. Mai 1949. In diesem Zeitraum blockierte die Sowjetunion alle Zufahrtswege nach Berlin. Daraufhin starteten die Amerikaner, die Briten und die Franzosen die Luftbrücke und versorgten zwei Millionen Menschen in Berlin fast ein Jahr lang aus der Luft. So wollten sie den Menschen in Berlin helfen, für die sie seit Ende des Zweiten Weltkriegs verantwortlich waren.
Mit 380 Flugzeugen brachten sie rund um die Uhr Lebensmittel, Kohlen und Industriegüter nach Berlin. Sogar ganze Fabriken wurden, in Einzelteile zerlegt, eingeflogen und in Berlin zusammengebaut. In manchen Zeiten landete alle 90 Sekunden eine Maschine auf dem Flughafen Tempelhof.
Die Lebensmittel, die die Flugzeuge mitbrachten, hielten die Berliner Bevölkerung in dieser Zeit am Leben. Denn der westliche Teil der Stadt konnte nur noch durch die Luft erreicht werden. Alle Zufahrtsstraßen waren blockiert.
Alle Lebensmittel, die von Flugzeugen transportiert wurden, mussten vor allem eine Bedingung erfüllen: sie mussten leicht sein, damit möglichst viel auf einem Flug mitgenommen werden konnte. Deshalb gab es kein frisches Obst und Gemüse und auch kein Brot, statt dessen Trockenkartoffeln, Trockenmilch und manchmal sogar Süßigkeiten für die Kinder.
Einer der amerikanischen Piloten, Gail Halvorsen, kam auf eine besondere Idee: kurz vor der Landung warf er an kleinen Fallschirmen befestigte Süßigkeiten ab. Da die wartenden Kinder unter den vielen Flugzeugen schwer seine Maschine erkennen konnten, soll er mit ihnen verabredet haben, kurz vor dem Landeflug mit den Tragflächen zu wackeln. So bekam er den Spitznamen „Onkel Wackelflügel“.
Mit der Zeit machte Gail Halvorsen Süßigkeits-Fallschirme Schule und viele seiner Kollegen warfen auch Süßigkeiten vor der Landung ab. Deshalb wurden die Flugzeuge der Luftbrücke von den Berlinern liebevoll Rosinenbomber genannt.