Stasi

Stasi ist die Abkürzung für Staatssicherheit. Damit ist das Ministerium für Staatssicherheit gemeint, das es in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gab. Es wurde 1950 eingerichtet und beendete seine Tätigkeit 1989 mit dem Zusammenbruch der DDR.

Das Ministerium für Staatssicherheit war der Geheimdienst der DDR. Wie jeder andere Geheimdienst hatte die Stasi die Aufgabe, möglichst viele Informationen über die Feinde des Landes zu sammeln. Das waren zum einen Feinde außerhalb, also andere Staaten, die andere Vorstellungen von Politik und von Freiheit hatten, allen voran der andere deutsche Staat, die Bundesrepublik Deutschland. Aber auch im Inneren witterte der Geheimdienst Feinde.

Alle, die in Opposition zu den regierenden Politikern und ihrer Partei standen, waren verdächtig. Sie wurden überwacht. Auch den eigenen Soldaten, die an den Grenzen arbeiteten, traute die Stasi nicht. In den Betrieben und in den Schulen wurden die Menschen ebenfalls bespitzelt. Wer Kontakte zu seiner Familie in der Bundesrepublik hatte, war von vorneherein verdächtig.

Selbst ganz normale Leute wurden bespitzelt: Ihre Briefe wurden geöffnet und die Stasi erfuhr, was die Menschen dachten. Funktionieren konnte das nur, weil sehr viele Menschen dabei mitmachten. Neben den Angestellten des Ministeriums für Staatssicherheit gab es so genannte Informelle Mitarbeiter (IMs). Das waren normale Leute, die regelmäßig die Stasi über Nachbarn oder Arbeitskollegen informierten. Rein rechnerisch soll jeder 50. Bewohner der DDR offiziell oder inoffiziell bei der Stasi gearbeitet haben.

Warum die Menschen für die Stasi arbeiteten, hatte unterschiedliche Gründe. Viele waren überzeugt davon, dass ihre Arbeit wichtig war, um die DDR und die diesem Staat zugrunde liegende Idee am Leben zu halten. Andere versprachen sich Vorteile davon: Sie konnten zum Beispiel reisen, wenn sie dafür über ihre Erlebnisse berichteten. Wieder andere wurden unter Druck gesetzt oder fühlten sich unter Druck gesetzt.

Mit dem Ende der DDR kam auch das Ende der Stasi. Noch heute gibt es riesige Archive mit Unterlagen, in denen aufgeschrieben ist, wer wann wen ausspioniert hat. In einem Gesetz ist geregelt, dass diese Unterlagen weiterhin aufbeahrt werden und eingesehen werden können.

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