Sekte
Sekten sind Gruppen, die eine bestimmte politische, philosophische oder religiöse Anschauung teilen, die im Konflikt mit der herrschenden Auffassung steht. Auch das Christentum war einmal eine Sekte – vorherrschend war damals das Judentum. Viele Sekten haben sich von größeren religiösen Gemeinschaften gelöst, sind also zum Beispiel eine Abspaltung von der katholischen oder der evangelischen Kirche.
Das Wort Sekte kommt aus dem Lateinischen. In der Alltagssprache bezeichnet das Wort Sekte heute meist eine Gruppe, die auf psychologisch raffinierte Weise Menschen in ihre Abhängigkeit bringt und manipuliert.
Typisch für Sekten ist, dass sich ihre Mitglieder für auserwählt halten gegenüber den anderen Menschen auf der Welt. Häufig verkünden sie eine besondere Heilslehre und behaupten sie könnten die Welt retten. Als Gruppe halten sie fest zusammen und schotten sich nach außen hin ab. Denn dort ist der Feind. Innen, in der Gruppe, ist Sicherheit. So wächst in jedem einzelnen Sektenmitglied ein Gefühl von Zugehörigkeit - und die Abhängigkeit von der Gruppe.
Woran in der Sekte geglaubt wird, ist dann oft gar nicht mehr so wichtig. Aus so einer Sekte wieder auszusteigen, kann für den Einzelnen äußerst schwierig werden.
Diese Abhängigkeit von Sektenmitglieder wird in manchen Fällen vom Anführer der Sekte oder von der führenden Gruppe ausgenutzt. So kann es sein, dass die Mitglieder ihren gesamten Besitz an die Sekte abgeben müssen. Oder ihnen wird der Arztbesuch verweigert oder der Schulbesuch verboten. In manchen Fällen ist gegenüber Sekten der Vorwurf erhoben worden, ihnen ginge es gar nicht um Religion, sondern allein um Macht und Geld.
Manche Sekten versuchen, besonders Jugendliche an sich zu binden. Sie machen sich an Jugendliche heran, die mit ihren Eltern oder in der Schule Schwierigkeiten haben und nach Lösungen suchen. Bekannte neuere Sekten sind zum Beispiel die Children of God, die Hare-Krishna-Bewegung und die Scientology Church.