Sexueller Missbrauch

Von sexuellem Missbrauch spricht man, wenn jemand von einem anderen Menschen sexuelle Handlungen verlangt, mit denen dieser nicht einverstanden ist. In den meisten Fällen sind es Männer, die ein Mädchen oder einen Jungen zu sexuellen Handlungen zwingen oder nötigen. Zu solchen Handlungen gehören: an die Brust oder an die Scheide fassen, mit dem Penis das Kind irgendwie berühren oder das Kind auffordern: Fass meinen Penis an oder mach etwas damit. Auch ein ungewollter Zungenkuss kann sexueller Missbrauch sein.

Von Vergewaltigung spricht man erst dann, wenn ein Mann zum Beispiel gegen den Willen der Frau oder des Mädchens mit dem Penis richtig in die Scheide eindringt. Egal ob er es schafft oder auch nur versucht.

Sexueller Missbrauch kann überall vorkommen: in der Familie, in der Freizeit, in der Schule. Es gibt die tollsten Tricks von Männern, die Kinder ködern wollen, um sie dann sexuell zu missbrauchen. Sie bitten zum Beispiel um Hilfe: Hilf mir mal, mein Fahrrad in den Keller zu bringen. Oder locken mit niedlichen Haustieren oder der Möglichkeit, unbegrenzt Computerspiele spielen zu können. Wenn sie Kinder an einer unbeobachteten Stelle haben, missbrauchen sie sie.

Es kann aber auch in der Schule passieren, dass ein Lehrer einem Kind über die Kleidung streicht an Stellen, die ihm sehr unangenehm sind, wie zum Beispiel Brust oder Po. Auch in Familien kommt es erschreckend häufig zu sexuellem Missbrauch. Väter, Stiefväter, Brüder, Onkel oder Großväter könenn zu Tätern werden. In solchen Fällen ist es besonders schwierig, sich zu wehren und diese Übergriffe zu beenden.

Wer etwas erlebt, was ihm unangenehm ist, sollte nicht lange überlegen, ob das schon Missbrauch ist oder noch nicht. Alles, was sich nicht richtig anfühlt, ist auch nicht richtig. Vor allem gibt es keinen Grund, sich zu schämen. In solchen Fällen ist es wichtig, jemanden zu finden, dem man sich anvertrauen kann. Das sollte ein Erwachsener sein, dem du vertraust. Wenn es niemanden gibt, kannst du beim Kinder- und Jugendtelefon kostenlos und anonym die "Nummer gegen Kummer" anrufen: 0800 111 0333.

Es gibt auch Beratungsstellen, die sich auf Hilfe bei sexuellem Missbrauch spezialisiert haben. Sie heißen zum Beispiel Wildwasser oder Zartbitter. Ihre Telefonnummern findet man im Internet.

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