Partei

Partei

Die gewählten Parteien bestimmen das politische Leben in der Bundesrepublik. Ihre Vertreter sitzen im Bundestag, in den Landesparlamenten und in den Gemeindevertretungen. Parteimitglieder sitzen aber auch in den Aufsichtsräten großer Firmen, in Rundfunkräten oder sind Vorsitzende von Sportvereinen. Auf diese Weise wirken Parteien in fast jedem gesellschaftlichen Bereich und haben dort Einfluss. Jeder Bürger kann Mitglied einer Partei werden.

Die Aufgabe von Parteien ist es, zwischen der Regierung und der Bevölkerung zu vermitteln. Sie sollen die Wünsche und Interessen der Bürger sammeln und prüfen und sie in den Parlamenten vertreten. Damit sind sie eine Art Stellvertreter für die Menschen, die ihnen ihre Stimme gegeben haben.

Für den einzelnen Bürger hat das den Vorteil, dass er nicht zu jeder einzelnen politischen Entscheidung befragt werden und abstimmen muss. Er kann sich vor einer Wahl die Programme und Absichten der Parteien anschauen und sie vergleichen.

Danach kann er entscheiden, welche Partei am ehesten seine Interessen vertritt und seiner persönlichen politischen Meinung am nächsten steht. Denn jede Partei hat sich zusammengeschlossen, um bestimmte Ziele im Staat durchzusetzen. Im deutschen Bundestag sind zur Zeit sechs Parteien vertreten: SPD, CDU, CSU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke.

Lange Zeit verteilten sich die Wählerstimmen bei Bundestagswahlen in Deutschland auf drei Fraktionen: SPD, CDU/CSU und FDP. Erst 1983 schaffte es eine vierte Partei über die Fünf-Prozent Hürde und in den Bundestag: die Grünen. Nach der Wiedervereinigung kam noch eine fünfte Partei dazu: die PDS beziehungsweise ihre Nachfolgerin Die Linke. Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin ist im Herbst 2011 erstmals wieder eine neue Partei in ein Landesparlament gewählt worden: die "Piratenpartei". Ihr Ziel ist u.a., die Interessen von Internetnutzern zu vertreten.

Um zu regieren, gehen die Parteien oft unterschiedliche Bündnisse oder Koalitionen ein, wenn sie alleine nicht die Mehrheit der Wählerstimmen bekommen haben. Die Parteien, die nicht an der Regierung beteiligt sind, nennt man Opposition.