Koma

Koma (griechisch: „tiefer Schlaf“) ist eine tiefe Bewusstlosigkeit, die im Extremfall bis zu mehreren Jahren andauern kann. Wer im Koma liegt, kann auch durch keine ärztliche Maßnahme aufgeweckt werden. Zu einem Koma kommt es bei schweren Kopfverletzungen, Hirnerkrankungen, nach einem Schlaganfall oder bei Vergiftungen (Alkohol, Drogen), Stoffwechselentgleisungen (Unter- oder Überzuckerung) und Schockzuständen. Ein Koma ist sehr ernst und kann zum Tod führen.

Manchmal werden Menschen, die in einer kritischen körperlichen Verfassung auf der Intensivstation behandelt werden, auch mithilfe von Beruhigungs-, Schmerz- und Schlafmitteln in ein künstliches Koma versetzt. Diese Art von Koma können die Ärzte beenden. Sobald sich ihr Zustand stabilisiert hat, werden die Mittel abgesetzt und die Patienten wieder aufgeweckt.

Wenn nur noch der Hirnstamm eines Menschen funktioniert und der Rest des Hirns erloschen ist, kann es zum Wachkoma kommen. Das heißt, die einfachen Reflexe und die grundlegenden Körperfunktionen wie Atmen, Stoffwechsel, Blutdruck und Herzschlag sind ungestört. Nur das Bewusstsein fehlt im Wachkoma. Anders als bei tiefer Bewusstlosigkeit besteht ein Wechsel zwischen Schlaf- und Wachphasen, und die für längere Zeit geöffneten Augen lassen Angehörige und Pfleger oft daran zweifeln, dass der Patient nichts von seiner Umwelt wahrnimmt.

Die Auslöser für ein Wachkoma sind vielfältig. Die Hirnschädigung kann zum Beispiel wegen eines Herzstillstandes auftreten oder aufgrund einer schweren Schädelverletzung. In Deutschland soll es mehr als 10.000 Menschen im Wachkoma geben. In der medizinischen Literatur wird die durchschnittliche Überlebenszeit mit drei bis fünf Jahren angegeben. Es soll aber schon Menschen gegeben haben, die bis zu 40 Jahren im Wachkoma gelebt haben. Es kommt auch vor, dass jemand nach Jahren im Wachkoma wieder aufwacht.

Menschen können im Wachkoma nur weiterleben, weil sie medizinisch und pflegerisch rund um die Uhr versorgt werden. Was für eine Art von Leben das ist und wie lange es aufrechterhalten werden sollte - das sind ethische Fragen, die immer wieder diskutiert werden müssen. Ethische Fragen sind grundsätzliche Fragen zu Religion, Sitten und Werten, die eine Gesellschaft für wichtig hält. Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht. Nur so viel: Immer mehr Beobachtungen deuten darauf hin, dass es bei Menschen im Wachkoma mehr Spuren von Empfindungen gibt, als lange angenommen wurde.

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