Kindersoldaten

Kindersoldaten sind Kinder, die in Kriegen oder kriegerischen Auseinandersetzungen mit erwachsenen Soldaten zusammen kämpfen. Dies geschieht in Ländern, in denen sich nicht zwei staatliche Armeen gegenüber stehen, sondern wo sich Aufständische, Rebellen oder selbsternannte Kriegsherren bekämpfen.

Weltweit werden etwa 250.000 bis 300.000 Kinder in Krisengebieten als Kindersoldaten eingesetzt. Genaue Zahlen sind nicht bekannt. Nach Auskunft des Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, werden immer mehr Kinder gezielt vom Militär angeworben, andere werden entführt und mit Gewalt zum Töten gezwungen. Wer sich scheinbar "freiwillig" den Soldaten anschließt, tut dies in der Regel aus Angst oder Hunger oder weil er Schutz sucht. Für viele Kindersoldaten gilt der Satz: "Bei der Armee gibt es wenigstens täglich was zu essen."

In mehr als 20 Ländern werden Kinder als Kindersoldaten missbraucht: sie lernen zu töten und zu plündern und werden zu bedingungslosem Gehorsam erzogen. Mädchen und Jungen müssen den erwachsenen Soldaten auch sexuell zu Diensten stehen.

Viele Kindersoldaten werden unter Drogen gesetzt. Häufig leisten sie Hilfsdienste wie Kochen, Waschen und Saubermachen, werden aber auch als Wache oder Spione eingesetzt. Oft müssen sie unter Lebensgefahr feindliches Gebiet auskundschaften. In vielen Ländern kämpfen Kinder an vorderster Front mit der Waffe in der Hand und werden als lebende Minensucher missbraucht. Entsprechend oft werden sie dabei verletzt und getötet. Allein zwischen 1990 und 2000 fielen zwei Millionen Kindersoldaten; sechs Millionen wurden zu Invaliden.

Das Leben als Kindersoldat hinterlässt tiefe seelische Verletzungen, die sehr lange brauchen um zu verheilen - wenn überhaupt. Kindersoldaten fällt es schwer, sich wieder in ein ziviles Leben einzufügen: sie sind nicht zur Schule gegangen, und statt sozialen Verhaltens haben sie nur militärischen Drill und Brutalität kennengelernt. Inzwischen gibt es in zahlreichen betroffenen Ländern spezielle Orte, wo ehemaligen Kindersoldaten ein geschützter Raum geboten wird, um wieder in das normale Leben zurückzufinden. Hier können sie auch zur Schule gehen und werden von Ärzten und Psychotherapeuten betreut.

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