Arbeitslosigkeit

Von Arbeitslosigkeit spricht man, wenn jemand seine Arbeitsstelle verloren hat oder keine Stelle findet.

Dass viele Menschen arbeitslos sind, hängt mit den Veränderungen in der Arbeitswelt zusammen. Vieles, was früher von Menschen hergestellt oder montiert wurde, wird heute von Maschinen, Robotern oder Computern erledigt. Dadurch fallen viele Arbeitsplätze weg. Außerdem wandern viele Unternehmen in Länder ab, wo die Menschen für viel weniger Geld als in Deutschland für sie Waren herstellen.

Arbeitslosigkeit ist für eine Gesellschaft ein großes Problem. Denn Menschen, die ihre Arbeit verlieren, sind unzufrieden. Sie müssen mit weniger Geld (Arbeitslosengeld) leben und fühlen sich nutzlos. Außerdem erleben es viele als persönliches Versagen oder als Schande, ohne Arbeit zu sein. Manchmal entsteht Neid auf die, denen es gut geht und Enttäuschung über die Politiker, die an der Lage nichts ändern.

Ende 2010 waren in Deutschland knapp drei Millionen Menschen ohne Arbeit. Doppelt so viele brauchten zur Grundsicherung ihres Lebens Geld vom Staat, darunter 1,7 Millionen Kinder. Das ist ein negativer Rekord.

Die Zahlen sind inzwischen wieder gesunken, aber für die Politiker bleibt die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine große Aufgabe: Zum einen soll die Wirtschaft wachsen. Zum anderen sollen die Verbraucher auch viel kaufen. Außerdem sollten in einer demokratischen Gesellschaft alle Menschen gleiche Chancen haben, zufrieden und sorgenfrei zu leben. Bei hoher Arbeitslosigkeit ist das aber unmöglich.

In Deutschland gab es schon einmal eine Rekord-Arbeitslosigkeit. Das war in den dreißiger Jahren, also vor dem Zweiten Weltkrieg, während der Weimarer Republik. Damals wurde Deutschland zum ersten Mal von einem Parlament regiert.

1929 gab es auf der ganzen Welt eine Wirtschaftskrise, die auch die deutsche Industrie mitriss. Jeder vierte Arbeitnehmer wurde arbeitslos. Die Menschen verloren nicht nur ihre Arbeit, sondern auch das Vertrauen in die Regierung und in die Parteien im Parlament.
Je länger die Massenarbeitslosigkeit anhielt, desto mehr interessierten sich die Menschen für radikale Parteien, die vorgaben, Lösungen zu haben. Vor allem aus diesem Grund gelang es Adolf Hitler und seiner Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), Wählerstimmen für sich zu gewinnen und die Regierung zu übernehmen.

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