Atommüll
Atommüll nennt man alle Abfälle aus Atomkraftwerken, die radioaktiv sind und deshalb gefährliche Strahlung aussenden. Den größten Teil dieses Mülls machen die Brennstäbe aus, die zur Stromerzeugung nötig sind.
Der Atommüll gibt noch viele tausend Jahre lang radioaktive Strahlen ab. Man riecht, schmeckt und fühlt sie nicht, aber sie sind sehr schädlich. Beim Menschen können sie zum Beispiel zu Krebs führen. Deshalb muss Atommüll für alle Zeiten so gelagert werden, dass keine Strahlung in die Umwelt gelangen kann. Der Müll wird zur Sicherheit in Glas gegossen und in Containern verpackt. Die müssen dann an einem Ort gelagert werden, wo sie weder durch Wasser noch durch Erdbeben oder andere Kräfte beschädigt werden können.
Einen solchen Ort nennt man Endlager. In Deutschland gibt es nur ein Endlager: in Morsleben, Sachsen Anhalt. Ab 1971 nutzte die DDR das ehemalige Kali- und Salzbergwerk als Endlager für radioaktive Abfälle.
Zur Zeit bewahren deutsche Atomkraftwerke ihren Müll zunächst in sogenannten Zwischenlagern auf. Danach schicken sie ihren Müll nach England oder nach Frankreich. Dort werden die Brennstäbe so bearbeitet, dass sie noch einmal zum Einsatz kommen können; das nennt man Wiederaufbereitung. Aber auch das bringt Probleme mit sich: Erstens entsteht bei der Wiederaufbereitung neuer Müll, zweitens muss der Müll Tausende von Kilometern transportiert werden.
Der Transport erfolgt unter strengen Sicherheitsbestimmungen in sogenannten "Castor"-Behältern, die keine Strahlung hindurch lassen dürfen. Wegen der Gefahren beim Castor-Transport protestieren regelmäßig Anwohner und Atomkraftgegner dagegen.