Palästina

Palästina bezeichnet ein Gebiet zwischen dem Mittelmeer im Westen und dem Jordangraben bis zum Toten Meer im Osten, zwischen dem Libanongebirge im Norden bis zum Nordrand der Negev-Wüste im Süden. Ursprünglich nannten sich alle Menschen, die in Palästina lebten, Palästinenser.

Das hat sich seit 1948 geändert. Damals wurde in Palästina der Staat Israel gegründet, in dem Juden aus aller Welt eine Heimat fanden. Seitdem bezeichnet das Wort Palästinenser die arabische Bevölkerung der Gegend, die dort zur Zeit der Gründung Israels lebte. Auch deren Nachfahren werden Palästinenser genannt. Die meisten gehören nicht der jüdischen Religion an, sondern sind Muslime.

Schon seit der Gründung Israels gab es Streit zwischen Juden und Palästinensern, wobei die Juden bessere Lebensbedingungen hatten. Die Israelis hatten sich u.a. durch ihr technisch hoch gerüstetes Militär viele Vorteile im Land gesichert. Darum sind viele Palästinenser in Nachbarländer geflohen.

1964 wurde die PLO (= Palästinensische Befreiungsorganisation) unter Führung von Jassir Arafat gegründet. Ziel: ein unabhängiger Staat Palästina. Nun hatte Israel Angst um seine Existenz. Es folgte viel Terror mit Blutvergießen auf beiden Seiten. Darunter haben die zivile Bevölkerung und das wirtschaftliche Wachstum gelitten.

Die Israelis eroberten und besiedelten trotz der Friedensbemühungen der USA und Ägpytens Gebiete der Palästinenser im Gaza-Streifen und Westjordanland, die bis 1967 den Palästinensern gehört hatten. Durch diese wie Festungen ausgebauten jüdischen Siedlungen fühlen sich die Palästinenser gedemütigt und um ihr Land betrogen.

In einem Abkommen zwischen Israel und der PLO wurde 1993 den Palästinensern erlaubt, bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens selbst zu organisieren. Ein sogenannter Autonomierat mit Arafat als Präsident wurde gewählt. Diese teilweise Selbstverwaltung gilt in bestimmten Teilen des Landes: zum Beispiel im Gazastreifen und im Westjordanland; dort leben auch die meisten Palästinenser.

Seit 1993 dürfen sie ihre Gebiete im Gazastreifen und im Westjordanland selbst (= autonom= verwalten. Mit internationaler Hilfe wurden Verträge für die Autonomiegebiete geschlossen. Diese Verträge wurden aber immer wieder gebrochen. Israel hat z. B. die Stromversorgung der palästinensischen Gebiete gekappt oder versperrt den Palästinensern die Zugangswege zu ihren Wohn- und Arbeitsstätten. Die Palästinenser antworten darauf mit Selbstmordattentaten, Entführungen oder Raketenbeschuss.

Über die Methoden der Gegenwehr sind sich die Palästinenser untereinander auch nicht einig. Die radikale Hamas-Bewegung setzt auf Gewalt. Die Fatah-Partei dagegen will ein Ende von Gewalt und Terror. 2011 haben sich Hamas und Fatah zusammen geschlossen.

Dadurch hat die Palästinenserbehörde an Stärke gewonnen und es gibt Hoffnung, dass sich Israelis und Palästinenser gegenseitig anerennen. Sie haben Gefangene ausgetauscht und angekündigt, wieder miteinander zu sprechen. Vielleicht gibt es zukünftig doch zwei unabhängige, friedlich nebeneinander existierende Staaten auf der Sinai-Halbinsel.

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