Militärregierung

Eine Militärregierung ist eine Regierung, die aus Angehörigen des Militärs gebildet wird, also aus Offizieren oder anderen hohen Militärs. Eine solche Regierung ist nie demokratisch gewählt, sondern immer durch einen Putsch an die Macht gekommen.

Das heißt: Die Militärs haben die alte Regierung aus dem Amt gejagt und selbst die Macht übernommen. Oft kommen die Militärs nur an die Macht, indem sie rücksichtslos Gewalt anwenden und die Rechte der Menschen im Land außer Kraft setzen.

Militärregierungen gab und gibt es in vielen Ländern. Manche regieren - wie in Myanmar - selbstherrlich und verhindern jede Form von Demokratie. Sie gehen brutal gegen die Bevölkerung vor und verbreiten Angst und Schrecken. Dann spricht man auch von einer Militärdiktatur. Militärdiktaturen treten dabei oft als Retter von Staat, Wirtschaft und Kultur auf.

In anderen Ländern haben Militärregierungen die Macht übernommen, um das Land aus einer Krise herauszuführen und Veränderungen durchzusetzen.

Weil sie selbst keiner Partei angehörten, konnten sie das leichter machen als Politiker, die wieder gewählt werden müssen. Die Militärs regieren dann nur für eine Übergangszeit: bis das Land wieder so stabil ist, dass eine zivile Regierung gewählt werden kann.

Häufig fällt der Begriff Militärjunta. Junta kommt aus dem Spanischen und meint eine miteinander eng verbundene Gruppe. In diesem Fall ist es die Gruppe von Offizieren, die die Regierung bildet.

Besonders schlimm und grausam war die Herrschaft der Militärjunta in Chile unter General Augusto Pinochet (1973 - 1978). Pinochet ließ seine politischen Gegner systematisch verschwinden, foltern und umbringen. Über eine Million Chilenen flüchteten damals aus dem Land, um dem Terror der Junta zu entkommen. Pinochet jedoch, der im Dezember 2006 in Chile starb, wurde nicht für eine einzige seiner Gräueltaten während seiner Diktatur verurteilt.

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