Wattenmeer

Wattenmeer nennt man einen Teil der Nordsee, der eine ganz bestimmte Küstenform hat: das Watt. Das Wattenmeer der Nordsee ist das größte Wattenmeer der Welt. Wattlandschaften gibt es an der niederländischen, an der deutschen und an der dänischen Nordseeküste.

Typisch für das Watt ist, dass es bei Flut vom Meerwasser überspült wird - das ist zweimal am Tag - und bei Ebbe ganz oder teilweise trocken liegt. Ein Watt kann also nur an solchen Küsten entstehen, die Gezeiten haben. Bei Ebbe kann man kilometerweit im Trockenen laufen. Daher kommt auch der Name: das Watt ist der Teil der Küste, den man durchwaten kann.

Ein Watt entsteht also nur dort, wo das Meer vor der Küste sehr flach ist. Typische Merkmale des Watts sind die sogenannten Priele. Das sind die Zu- und Abflussrinnen für das Gezeitenwasser. Die Priele können so tief sein, dass sie nicht mehr einfach durchwatet werden können. Man kann sie bei Ebbe mit flachen Booten befahren.

Das Wattenmeer ist ein Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, zum Beispiel für Algen, Seegräser, Fische, Muscheln, Würmer, Krebse, Schnecken, Seehunde oder Möwen. Allein 250 Tierarten sind nur hier zu Hause. Das Wattenmeer ist sehr reich an Nährstoffen und relativ geschützt. Deshalb brüten hier zahlreiche Vögel. Auch Millionen von Zugvögeln schätzen das Wattenmeer als erholsames Fleckchen auf ihrer Reise. Die Kinderstube vieler Fische, etwa von Hering und Flunder, ist im Wattenmeer. Damit das auch weiterhin so bleibt, steht inzwischen fast das ganze Wattenmeer unter Naturschutz.

1991 wurde der Lebensraum Wattenmeer, also auch die angrenzenden Regionen, von der UNESCO als einzigartige Kulturlandschaft zum „Biosphärenreservat“ erklärt und unter internationalen Schutz gestellt. Für Deutschland und die Niederlande soll es aber noch einen Schritt weitergehen: Sie haben Anfang 2008 bei der UNESCO die Anerkennung des Watts als „Weltnaturerbe“ beantragt.

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