Tollwut
Tollwut ist eine seltene, akute Infektionskrankheit des Nervensystems. Das gefährliche Virus wird von Tieren übertragen. Es beginnt oft mit einer winzigen Wunde. Wenn Füchse, Hunde, Katzen oder Fledermäuse beißen oder kratzen, kann über den Speichel Tollwut übertragen werden. Von der Ansteckung bis zu dem Ausbruch der Krankheit können Wochen und Monate verstreichen. So können scheinbar noch gesunde Tiere bereits das Virus ausscheiden und andere Tiere und auch den Menschen anstecken.
Gleich nach einem Biss gibt es aber noch Rettung: Man muss allerdings schleunigst zum Arzt, wenn man Angst hat, mit dem Virus in Kontakt gekommen zu sein, und sich impfen lassen. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, ist es dafür zu spät. Denn die Viren wandern über die Nervenbahnen zum Gehirn und verursachen dort eine Entzündung. In den allermeisten Fällen endet Tollwut spätestens sieben Tage nach Ausbruch der Krankheit mit dem Tod.
Ein Heilmittel gegen die Krankheit gibt es noch nicht. Zwar wird nicht jeder Infizierte krank, sondern nur etwa 20 bis 50 Prozent von ihnen. Aber jeder, der erkrankt, muss sterben. Weltweit sterben jährlich etwa 55.000 Menschen an dieser Viruserkrankung - vor allem in Indien.
Die ersten Symptome von Tollwut weisen noch nicht auf die Gefährlichkeit der Krankheit hin: Kopfschmerzen, Erbrechen, Fieber, Juckreiz... Später kommen Angstzustände, Krämpfe, schwere Depressionen und rasende Wut hinzu. Bei den geringsten Umweltreizen schreit und tobt der Patient. Dabei ist er bei vollem Bewusstsein. Am Ende fällt er ins Koma und stirbt an Atemlähmung.
Deutschland gilt seit April 2008 als tollwutfrei. Das liegt daran, dass Füchse - als Hauptüberträger - per Köder regelmäßig Schluckimpfungen erhalten. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Deutschland nur ganz wenige Tollwutfälle gemeldet. Trotzdem empfehlen Ärzte dringend eine vorbeugende Schutzimpfung; in vielen anderen Ländern kommt Tollwut nämlich noch recht häufig vor.