Lawine
Mit dem Wort Lawine meint man Eis- oder Schneemassen, die an kahlen, steilen Berghängen abrutschen. Es gibt Staublawinen aus Pulverschnee, Nass-Schneelawinen, die im Frühjahr bei der Schneeschmelze abgehen und Schneebrettlawinen.
Bei Schneebrettlawinen bricht die Schneedecke wie eine Scholle ab und beginnt ins Tal zu rutschen. Solche Schneebretter können schon durch kleinste zusätzliche Belastungen ausgelöst werden, zum Beispiel von Skifahrern oder Snowboardern, die im Pulverschnee neben den präparierten Pisten fahren. Auch Neuschnee oder Tauwetter kann solch eine Lawine auslösen.
Die Schneemassen einer Lawine reißen alles mit sich, was ihnen auf ihrem Weg begegnet. Staublawinen werden immer größer, wenn sie den Hang herunterrasen und nehmen immer mehr Pulverschnee auf. Sie können bis zu 300 km in der Stunde schnell werden.
Menschen, die von Lawinen verschüttet werden, müssen möglichst schnell freigeschaufelt werden. Nach etwa einer Viertelstunde droht nämlich der Tod durch Ersticken, auch, wenn sie nur einen halben Meter unter der Oberfläche liegen.
Zum Schutz für Skifahrer, die längere Touren planen, gibt es inzwischen Suchgeräte, mit denen ein Verschütteter angepeilt werden kann. Helfen soll auch ein Lawinen-Airbag. Er besteht aus zwei Ballons, die sich aufblasen, wenn man rechtzeitig an einer Leine zieht. Der Skifahrer wird dann, wenn er Glück hat, nicht zu tief verschüttet und kann geborgen werden.
Lawinen gibt es aber im Gebirge nicht nur im Winter mit Schnee und Eis, sondern auch im Sommer, wenn Geröll und Schlamm den Berg runter kommen. Solche Schlammlawinen werden auch "Mure" oder "Murgang" genannt. Bevor man sie sieht, hört man es grollen. Außerdem spürt man, wie der Boden vibriert. Und dann donnert eine Wand aus einer Mischung von Steinblöcken in Wohnwagengröße, Sand, Geröll und Wasser zu Tal. Die Mure ist eine Mischung zwischen Hochwasser, Erdrutsch und Felssturz. Sie begräbt alles, was ihr in die Quere kommt mit einer meterdicken Schicht aus Geröll.