Landminen

Landminen sind kleine Waffen. Sie werden im Boden vergraben. Wenn jemand auf eine Mine tritt, explodiert sie. Landminen werden im Krieg von Soldaten eingesetzt, um den Gegner auf Abstand zu halten. Dazu werden in weiten Gebieten überall Minen vergraben. Diese Gebiete sind dann nur noch unter Lebensgefahr zu betreten. Wenn der Krieg vorbei ist und die Soldaten abziehen, bleiben die Minen im Boden und sind eine große Gefahr für die Bevölkerung.

Mindestens 110 Millionen Minen sollen zur Zeit weltweit im Boden vergraben sein - die meisten von ihnen in afrikanischen und asiatischen Staaten, aber auch in Bosnien. Alle zwanzig Minuten wird ein Mensch durch Minen verletzt oder getötet - das sind 25 000 Menschen im Jahr! Fast immer sind es Zivilisten, also Menschen, die nichts mit dem Krieg zu tun haben. Häufig treten Kinder beim Spielen auf eine Mine, die ihnen Beine oder Arme zerfetzt. Jedes dritte bis vierte Landminenopfer ist ein Kind.

Die Herstellung von Minen ist eine billige Sache, und die Verminung eines Geländes ist schnell getan. Die Räumung ist dagegen äußerst schwierig und kostspielig.

Minen können zwar maschinell geräumt werden, aber sicherer ist die Räumung in Handarbeit. Dies ist eine sehr gefährliche und schwierige Arbeit. Die Minenräumer kriechen in Schutzkleidung über den Boden und stochern mit Metallstäben jeden Zentimeter Boden ab.

Wenn sie auf eine Mine stoßen, muss die vorsichtig ausgegraben werden. Dann wird das ganze Gebiet abgesperrt, und die Mine wird gesprengt, damit sie niemandem mehr schaden kann. In letzter Zeit wurden auch speziell abgerichtete Hunde und Ratten zum Aufspüren der Minen eingesetzt. Alle Minen auf der Welt zu räumen, wird nach Schätzungen von Hilfsorganisationen hundert Milliarden US-Dollar kosten.

Seit 1997 ist der Einsatz von Anti-Personenminen von der UNO offiziell geächtet worden. Zum Verbot kam es wesentlich durch das Engagement der „Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen“, eines weltweiten Aktionsbündnisses von Bürgerinitiativen. Dafür bekam die Kampagne 1997 auch den Friedensnobelpreis verliehen. Dennoch erkennen bis heute viele Länder, so auch die USA und Russland, das Verbot nicht an.

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