Folter

Unter Folter versteht man das Quälen eines wehrlosen Menschen, zum Beispiel eines Gefangenen. Durch Folter kann man jemanden dazu bringen, eine Tat zu gestehen, die er gar nicht begangenen hat. Oder ein Geheimnis zu verraten, weil er die Schmerzen nicht mehr aushält.

Gefoltert wird mit Schlägen, mit Elektroschocks, durch Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauch. Menschen werden zur Folter an Händen oder Füssen aufgehängt, fast zum Ersticken gebracht, mit dem Tod bedroht oder bis zum Ertrinken in eiskaltes Wasser getaucht. Doch auch Misshandlungen wie lang dauernde Einzelhaft, regelmäßiger Schlafentzug, die unablässige Einwirkung von grellem Licht oder lauter Musik gelten als Folter.

Folter zerstört den Kern der Menschenwürde des Opfers. Sie hinterlässt seelische Spuren, die lange über die körperlichen Schmerzen und Verletzungen hinaus andauern: zum Beispiel Angstzustände, Depressionen, Scham- und Erniedrigungsgefühle, Gedächtnisschwäche, Schlafstörungen und Albträume.

Folter gilt als verachtenswert, feige und menschenunwürdig. In Deutschland und vielen anderen Ländern ist Folter eine Straftat und strikt verboten.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte garantiert allen Menschen, dass sie von staatlichen Organen wie Polizei, Justiz oder Gefängnispersonal nicht gefoltert werden dürfen. Auch in der Genfer Konvention, die das Verhalten in bewaffneten Konflikten regelt, sind Folter und Misshandlung von Kriegsgefangenen und anderen nicht an den Kampfhandlungen beteiligten Personen ausdrücklich verboten.

222 Länder haben die UN-Folterkonvention unterschrieben, ein Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe.
Dennoch werden weiter in über 81 Ländern jeden Tag Tausende von Menschen gefoltert. In manchen Ländern betrifft das auch Kinder wie in den Bürgerkriegen Afrikas.

Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international müssen immer wieder Fälle von Folter und Misshandlung in der Welt öffentlich machen, weil trotz des Verbotes Folter eben noch geschieht.

DruckenVerschickenPDF