Castor

Der Name Castor kommt aus dem Englischen und ist eine Abkürzung. In Langform bedeutet Castor: Cask for Storage and Transport of Radioactive Materials. Auf Deutsch: Behälter für die Lagerung und den Transport radioaktiven Materials. Castoren werden eingesetzt, wenn Atommüll von einem Atomkraftwerk zu einer Wiederaufbereitungsanlage oder von einer Wiederaufbereitungsanlage zu einem Zwischenlager geschafft wird.

Es gibt verschiedene Castortypen. Durchschnittlich sind sie vier bis sechs Meter lang, haben einen Durchmesser von etwa 2,50 m und eine gusseiserne Wand, die 45 cm dick ist. Mit radioaktivem Müll wie abgebrannten Brennelementen aus Kernkraftwerken beladen, ist so ein Castor etwa 120 Tonnen schwer. Auch wenn dieser Müll in ein Zwischenlager kommt, bleibt er in dem Behälter.

Die Castoren müssen besonders haltbar und besonders sicher sein. Sie dürfen auf keinen Fall bei einem Sturz, einem Unfall, einer Explosion, einem Feuer oder durch ständige Nässe undicht werden. Sonst würde nämlich die gefährliche Strahlung in die Umwelt gelangen und auch die Menschen verseuchen.


Deshalb müssen die Castoren viele Tests überstehen, zum Beispiel einen Feuertest mit 1200° für 30 Minuten. Die Hersteller der Behälter behaupten, die Castoren könnten sogar einen Flugzeugabsturz ohne Schaden überstehen.

Die Atomkraft-Gegner sind davon nicht überzeugt, denn für alle Tests werden nur leere Castor-Behälter verwendet. Oft werden auch verkleinerte Modelle benutzt. Viele Testergebnisse sind rein theoretisch, denn sie wurden allein rechnerisch und nicht im praktischen Versuch ermittelt.

In Deutschland muss das Bundesamt für Strahlenschutz jeden Transport und jede Lagerung von Kernbrennstoffen genehmigen. Die Castor-Transporte macht in der Regel die Deutsche Bahn. Die Route wird allerdings aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben.

Dennoch kommt es immer wieder entlang der Transportstrecke, zum Beispiel zur Wiederaufbereitungsanlage von La Hague in Frankreich, zu Protesten und Blockaden durch Atomkraftgegner.

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