Nahost-Konflikt

Der Nahost-Konflikt ist ein politischer Konflikt, bei dem es um Religion und um Land geht. Das Gebiet, um das es geht, ist Palästina. Um den Nahost-Konflikt zu verstehen, muss man in die Geschichte eintauchen.

Palästina ist sowohl für Juden als auch für Christen und Muslime ein wichtiges Gebiet, von dem schon in der Bibel berichtet wird. Denn hier hatten alle drei Religionen ihren Ursprung; im Lauf der Jahrhunderte siedelten hier Angehörige dieser drei Religionen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in Palästina überwiegend Araber muslimischen Glaubens. Das Christentum hatte sich in anderen Ländern verbreitet; die Juden waren in alle Welt verstreut. In vielen Ländern konnten Juden jedoch nicht in Ruhe leben und wurden verfolgt. Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurden diese Verfolgungen besonders schlimm. Im 2.Weltkrieg wurden sechs Millionen Juden durch die in Deutschland herrschenden Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben oder in Gaskammern vernichtet. Deshalb entstand eine Bewegung, die einen eigenen Staat für die Juden forderte. Und der sollte dort sein, wo die Vorfahren der heutigen Juden herkamen: in Palästina.

1948 wurde tatsächlich der Staat Israel als Staat der Juden gegründet. Die Araber, die zu dieser Zeit dort lebten, nannte man von nun ab die Palästinenser. Sie waren mit der Gründung Israels keineswegs einverstanden. Denn für viele bedeutete die Staatsgründung, dass sich ihre Lebenssituation verschlechterte. Manchen wurde ihr Ackerland weggenommen, manche wurden arbeitslos, manche wurden vertrieben.

Vor allem die strenggläubigen Israelis machten klar, dass die Palästinenser nichts mehr zu melden hatten. Sie siedelten sich in Landstrichen an, in denen bisher nur Palästinenser gelebt hatten. Die hatten dort ein ärmliches Leben geführt. Die neuen jüdischen Siedler wurden von ihrer Regierung unterstützt und lebten sehr viel besser.

1964 gründeten die Palästinenser die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO. Unter der Führung von Jassir Arafat kämpfte diese Organisation für einen eigenen Palästinenserstaat. Seitdem gab es mehrere Kriege zwischen Israel und den Palästinensern. Ein Ende der Gewalt und eine Lösung des Konflikts sind nicht in Sicht.

Im Gegenteil: Im Jahr 2006 wählten die Palästinenser mit absoluter Mehrheit die Hamas-Bewegung. Hamas ist die Abkürzung für Harakat al Mukawamah al Islamijah (Islamische Widerstandsbewegung). Sie will keinerlei Zugeständnisse an Israel machen. In vielen Ländern gilt die Hamas als terroristische Vereinigung. Sie ist auch für viele Selbstmordattentate verantwortlich. Die Fronten waren total verhärtet.

2011 gab es wieder etwas Hoffnung, dem Frieden im Nahen Osten näher zu kommen. Die Hamas-Regierung und Israel tauschten erstmals Gefangene aus. Friedensgespräche aber sind bisher immer wieder gescheitert. Israelis und Palästinenser haben kein Vertrauen zueinander.

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© sowieso Pressebüro 2009
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