Nikotin
Der Gesundheitsminister warnt: Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit! Diesen Aufdruck findet man auf jeder Zigarettenschachtel. Wovor der Gesundheitsminister warnt, ist der Wirkstoff Nikotin.
Nikotin ist von Natur aus in Tabakpflanzen enthalten. Die Tabakpflanze erzeugt Nikotin zur Abwehr von Insekten. Früher wurde Nikotin auch bei uns im Pflanzenschutz zum Beispiel gegen Blattläuse angewendet. Inzwischen ist es dort - wegen seiner Giftigkeit für Menschen - verboten.
Nikotin ist eine Droge und ein starkes Nervengift. Wie alle Drogen bewirkt Nikotin zunächst einen angenehmen Zustand. Nikotin wirkt in kleinen Dosen anregend und belebend. Auf lange Sicht schädigt es jedoch den Körper und macht süchtig: Die Gefäße und das Herz werden angegriffen, es kommt zu Durchblutungsstörungen und zum Herzinfarkt.
Nikotin ist eine der Drogen, die am meisten süchtig macht. Hört man auf zu rauchen, gibt es heftige Entzugserscheinungen. Man wird unruhig, ärgerlich, angriffslustig oder auch verzweifelt und will nur eins: die nächste Zigarette.
Dennoch ist Nikotin eine legale Droge. Wer sie zu sich nimmt, macht sich nicht strafbar. Nikotin und Alkohol sind die einzigen Drogen, die in Deutschland ohne Strafandrohung konsumiert werden dürfen. Und sie sind ein Riesengeschäft - sowohl für die Firmen, die sie herstellen und verkaufen als auch für den Staat, der dafür Steuern kassiert. Allein in Deutschland betrug der Umsatz der Tabakindustrie im Jahr 2007 rund 20 Milliarden Euro. 12,7 Milliarden Euro wanderten in die Steuerkasse.
Da aber die Schädlichkeit von Nikotin bewiesen ist, versuchen Ärzte, Wissenschaftler und auch Politiker, Kinder und Jugendliche vor dem Rauchen zu bewahren. Dazu gibt es Anzeigenkampagnen wie "Ohne Rauch geht’s auch". Die Politiker verhandeln auch mit den Zigarettenherstellern. Diese sollen freiwillig alles tun, um Jugendliche nicht zum Rauchen zu verführen. So soll es zum Beispiel keine Zigarettenautomaten in der Nähe von Schulen geben.
Heute rauchen in Deutschland 13 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren (Stand 2011). Zehn Jahre zuvor waren es noch mehr als doppelt so viele (28 Prozent). Zum Rückgang dürfte auch das gesetzlich eingeführte Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden und auf Bahnhöfen beigetragen haben.