Reichstag
Reichstag
Der Reichstag ist ein berühmtes Gebäude in Berlin. Er ist der Sitz des Deutschen Bundestags, also des deutschen Parlaments.
Der Reichstag wurde Ende des vergangenen Jahrhunderts gebaut und war Sitz der Abgeordneten des Deutschen Reiches (daher der Name). Sie hatten Kaiser Wilhelm I., der damals von Berlin aus Deutschland regierte, zum Bau überredet.
Im Reichstag wurden viele Entscheidungen getroffen, die für Deutschland sehr wichtig waren. Zum Beispiel wurde hier im Sommer 1914 beschlossen, dass sich Deutschland am Ersten Weltkrieg beteiligt. Nachdem der Krieg verloren war, wurde vom Balkon des Reichstags aus bekannt gegeben, dass der Kaiser weggejagt worden sei und das Volk die Regierung übernehmen werde. Das war am 9. November 1918.
Danach tagten im Reichstag die gewählten Abgeordneten der verschiedenen Parteien. Auch Adolf Hitler saß mit seiner Partei, den Nationalsozialisten, in diesem Parlament. 1933 brannte der Reichstag nieder. Warum er in Brand geriet, wurde nie endgültig geklärt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland 1949 von den Siegern in zwei Staaten geteilt: die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Auch die bisherige Hauptstadt Berlin wurde geteilt. Der Reichstag lag in West-Berlin auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Das Parlament der Bundesrepublik durfte jedoch nicht mehr im Reichstagin West-Berlin tagen und zog nach Bonn um. Bonn wurde dadurch Regierungssitz der BRD.
Nach dem Ende der deutschen Teilung 1990 wurde der Reichstag aufwändig renoviert und erhielt eine Glaskuppel. Nun konnte das Parlament 2001 aus Bonn nach Berlin zurückkehren. Der frühere Reichstag heißt jetzt: Reichstag - Sitz des Deutschen Bundestages.