Demokratische Republik Kongo

Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo (nicht zu verwechseln mit der Republik Kongo) liegt in Äquatorialafrika. Der Staat ist das drittgrößte Land Afrikas und ungefähr sechs Mal so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt ist Kinshasa mit 8,1 Millionen Einwohnern; im gesamten Land leben etwa 70 Millionen Menschen.

Bis 1960 hieß das Land Belgisch Kongo, danach Zaire. Seit 1997 ist der offizielle Name des Landes Demokratische Republik Kongo.

Aus Zaire hörte man oft von schrecklichen Menschenrechtsverletzungen, die unter dem ehemaligen Diktator Mobutu Sese-Seko stattfanden. Mobutu regierte das Land 32 Jahre lang. Er bereicherte sich rücksichtslos an den zahlreich vorhandenen Bodenschätzen Zaires, während die Bevölkerung unter Hungersnöten und Epidemien litt.

1997 wurde Mobutu von Rebellentruppen gestürzt. Diese stammten aus Zaire, teilweise aber aus den Nachbarländern Uganda und Ruanda.

Unter der Herrschaft des neuen Präsidenten Laurent-Desiré Kabila zerstritten die Rebellentruppen sich jedoch wegen der Verteilung der Bodenschätze. Im Osten des Landes lagern nämlich ungeheure Mengen Diamanten, Gold, Silber und der seltene Rohstoff Coltan.

Diese Bodenschätze sind die wichtigste Geldquelle für die Rebellen.

Der Konflikt zwischen den verschiedenen Rebellentruppen entwickelte sich 1998 schließlich zum Bürgerkrieg. In diesem wohl blutigsten Krieg Afrikas kamen bis 2005 etwa 3,8 Millionen Menschen um. Auch Präsident Laurent-Desiré Kabila fiel Anfang 2001 dem Bürgerkrieg zum Opfer. Sein Sohn Joseph Kabila erbte den Posten als Regierungschef.

Es gelang Joseph Kabila mit Hilfe der UN-Blauhelme den Friedensprozess voranzutreiben. 2002 schloss er ein Friedensabkommen mit den Rebellentruppen ab. 2006 fanden die ersten freien Wahlen seit 40 Jahren im Kongo statt. Sie bestätigten Joseph Kabila im Amt. Doch seine Macht reicht kaum über Kinshasa hinaus. In den östlichen Provinzen herrscht weiterhin Rechtlosigkeit. Die Bodenschätze des Landes werden dort weiter von Rebellen geplündert und täglich finden neue grausame Massaker an der Bevölkerung statt. Frauen und Mädchen werden systematisch vergewaltigt. Millionen von Menschen müssen täglich fliehen. 20.000 UN-Blauhelme im Land sollen den Frieden im Land sichern. Doch die Gewalt reißt nicht ab.