Blauhelme

Blauhelme

Mitglieder der Friedenstruppen der Vereinten Nationen (UN) tragen bei ihren Einsätzen blaue Schutzhelme. Deshalb werden sie auch "Blauhelme" genannt.
Ihre Mission ist ganz allgemein gesprochen die Sicherung des Weltfriedens.

Wenn es Konflikte zwischen zwei Ländern gibt oder auch einen Bürgerkrieg, der auszuufern droht, kann der UN-Sicherheitsrat angerufen werden. Der Sicherheitsrat kann Blauhelme in die Krisenregion schicken. Darunter sind Soldaten, Militärbeobachter, Polizisten und internationale Zivilexperten. Für einen Einsatz braucht es jedoch immer die Einwilligung der Konfliktparteien. Seit Gründung der Vereinten Nationen gab es viele Blauhelm-Einsätze, zum Beispiel im Konflikt zwischen Israel und Palästina oder im Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo in Afrika.

Die Blauhelme sind bei ihrer Mission bewaffnet. Allerdings dürfen sie Gewalt nur zur Selbstverteidigung anwenden. Sie sollen eine Friedenstruppe sein, das heißt: Ihre Aufgabe ist es, die jeweiligen Streithähne auseinander zu halten und sie an den Verhandlungstisch zu bekommen.


Sie sollen nicht Partei ergreifen und nicht selbst kämpfen. Blauhelme müssen auch aufpassen, dass Vereinbarungen (Abkommen) über einen Waffenstillstand eingehalten werden und Hilfslieferungen dorthin gelangen, wo sie benötigt werden.

Früher entwickelten sich die meisten Konflikte zwischen zwei Ländern. Dann mussten Blauhelme vor allem sogenannte neutrale Pufferzonen zwischen den Ländern einrichten und sichern. Heute ist die Situation oft viel unübersichtlicher. In einem Land kämpfen zum Beispiel verschiedene Volksgruppen oder Rebellen gegeneinander und der Staat löst sich auf. Da kann es schnell passieren, dass die Blauhelme mit ihrem Friedensauftrag zwischen die Fronten geraten. Häufig passiert es dann, dass sie weder sich selbst noch die Zivilbevölkerung ausreichend verteidigen können. Ihre Truppenstärke ist zu klein und sie sind nicht genügend bewaffnet.

Insgesamt gehören rund 70.000 Soldaten zur UN-Friedenstruppe. Die meisten von ihnen kommen aus ärmeren Ländern wie zum Beispiel Bangladesch und sind nicht besonders gut ausgebildet. Kritiker meinen, dass diese Soldaten bei schwierigen Friedenseinsätzen völlig überfordert seien.