Zyanid
Zyanid
Zyanid ist ein Salz der Blausäure. Natürlich kommt es zum Beispiel in Bittermandeln, Süßkartoffeln oder Leinsamen vor. Zyanid ist auch im Zigarettenrauch enthalten und entsteht beim Verbrennen von Plastik.
Zyanid wird vor allem bei der Produktion von Farbstoffen, Arzneimitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln eingesetzt, aber auch zur Herstellung von Papier, Textilien und Plastikprodukten verwendet. In der Metallindustrie wird Zyanid zur Veredelung von Oberflächen benutzt.
Seit etwa dreißig Jahren spielt Zyanid auch immer häufiger eine wichtige Rolle bei der Goldgewinnung. Denn unter Einsatz von Zyanid können 99 Prozent des Goldes aus goldhaltigem Gestein gelöst werden. Dazu wird das Gestein in großen Becken mit Zyanid behandelt. Das Gold kann dann unkompliziert herausgelöst werden. Der giftige Rest sollte in den Becken aufgefangen werden. Die Goldgewinnung mit Zyanid ist ein einfaches, billiges und sehr wirkungsvolles Verfahren - wenn man nicht berechnet, welche Folgen die ständige Verwendung von Zyanid für die Umwelt hat.
Für Tiere und Menschen ist Zyanid in höherer Konzentration äußerst giftig. Unter der Bezeichnung Zyklon B wurde es von den Nazis während des Holocaust als Massenvernichtungsmittel zur Vergasung von Juden benutzt.
Denn Zyanid gelangt schnell in den Körper: über die Atmung, die Haut oder über das Trinkwasser und auch mit Nahrung. In Wasser gelöstes Zyanid riecht oft nach Bittermandel. Allerdings ist der Geruch so fein, dass rund 40 Prozent der Menschen ihn gar nicht wahrnehmen.
Bei einer Zyanidvergiftung bekommt man nicht mehr richtig Luft, man wird wackelig auf den Beinen, bekommt Krämpfe und erstickt im schlimmsten Fall. Der Tod durch Zyanid tritt durch "innerliches Ersticken" ein, da die Aufnahme von Sauerstoff in den Zellen durch das Gift unterbunden wird. Es gibt aber wirksame Gegenmittel, die rechtzeitig genommen, das Gift im Körper unschädlich machen.