Massenvernichtungswaffen sind Waffen, die so gefährlich sind, dass sie auf einen Schlag Tausende von Menschen töten können. Dabei kann es sich zum Beispiel um Viren (= biologische Waffen) handeln, die tödliche Krankheiten auslöse, oder um Gase (= chemische Waffen), die so giftig sind, dass sie Menschen schon in kleinster Dosierung töten können. Außerdem gehören atomare Waffen wie die Atombombe zu den Massenvernichtungswaffen.
Wegen der Anfangsbuchstaben der Begriffe "atomar", "biologisch" und "chemisch" spricht man auch von ABC-Waffen.
Atomare Waffen wurden bisher einmal eingesetzt. Das war kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Das erste Ziel war am 6.8.1945 die japanische Hafenstadt Hiroshima. Die Uranbombe mit einer Sprengkraft von 20 Kilotonnen vernichtete 80% der Stadt. Von den rund 300.000 Einwohnern starben etwa 80.000 sofort, weitere 100.000 an den Folgen ihrer Verletzungen. Eine zweite Bombe, diesmal mit Plutoniumfüllung, wurde am 9.8.1945 über der Nagasaki gezündet. Rund 70.000 Menschen fanden hier den Tod.
Biologische Waffen wie Anthrax (Milzbrand) sind besonders heimtückisch, weil man sie nicht sieht, riecht oder schmeckt. Die tödlichen Erreger können nicht nur mit Bomben abgeworfen werden, sondern sie können auch in Trinkwasser oder Klimaanlagen großer Städte gekippt werden und damit Hunderttausende Menschen verseuchen.
Chemische Waffen, vor allem Giftgase, wurden zum ersten Mal im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Fünfzig Jahre später versprühte die amerikanische Armee im Vietnamkrieg das hochgiftige Entlaubungsmittel Agent Orange tonnenweise aus ihren Helikoptern, um den feindlichen Vietkong-Dschungelkämpfern Deckung und Nahrungsmittel zu nehmen. Das dioxinhaltige Gift verseuchte ganze Landstriche und die Menschen, die dort lebten. Viele kamen auch um. Die Langzeitschäden sind grauenvoll: Schätzungsweise eine halbe Million vietnamesischer Kinder sind infolge von Agent Orange missgebildet zur Welt gekommen.
Damit das alles nicht passiert, haben die Länder der Vereinten Nationen verschiedene Übereinkünfte (= Konventionen) getroffen, die die Entwicklung, Herstellung und Lagerung von Massenvernichtungswaffen weltweit verbieten. Dennoch halten sich nicht alle Länder an die Verabredung.