Dschihad

Dschihad

Dschihad ist ein arabisches Wort. Im Deutschen wird es meist mit "Heiliger Krieg" übersetzt, ein Krieg, der den Muslimen angeblich vorgeschrieben ist. Aber das ist nicht richtig. Der Krieg ist den Muslimen nicht heilig.

Im Islam steht das Wort Dschihad für die religiöse Pflicht der Gläubigen, sich für ihre Religion einzusetzen. Es bezeichnet eine "entschlossene geistige Haltung". Das kann bedeuten, dass man bereit ist, in sich selbst alles zu bekämpfen, was Allah nicht gefallen könnte. Das kann auch bedeuten, sich dafür einzusetzen, dass der Islam verbreitet und verteidigt wird. Diese Bereitschaft kann so stark sein, dass der eigene Tod in Kauf genommen wird.

Wie man das Wort "Dschihad" auslegt, ist Ansichtssache. Für religiöse Gelehrte bedeutet Dschihad immer den Kampf gegen sich selbst. Fasten, Pilgerfahrten und Gutes für andere zu tun, sehen sie auch als Dschihad an.

Für Regierungen und Terroristen ist dagegen oft die Gewalt im Vordergrund: Sie stehen anderen, nicht-muslimischen Staaten und deren Politik hasserfüllt gegenüber. Eins der gefährlichsten Beispiele ist das internationale Terror-Netzwerk al-Qaida mit seinem Anführer Osama bin Laden. Jeder ihrer Angriffe auf nicht-muslimische Staaten geschieht angeblich im Namen des Islam und des Dschihad.

Mehrere islamische Terror-Organisationen führen den Namen Dschihad auch in ihrem Namen, zum Beispiel in Ägypten oder Palästina. Diese Gruppierungen machen oft viel Sozialarbeit in ihren Ländern. Sie setzen sich also für Menschen ein, die Hilfe brauchen.

Auf diese Weise finden sie Anhänger, die sich dann auch für die militärische und terroristische Form des Dschihad engagieren. Diese Menschen sind von ihrem Dschihad so überzeugt, dass sie fest daran glauben, einen Platz als Märtyrer im Paradies zu bekommen, wenn sie sich als Selbstmordattentäter in die Luft jagen.

Al-Kaida wirbt ihre Mitglieder inzwischen weltweit auch im Internet. So kommt es, dass auch in Europa aufgewachsene junge Männer in den Dschihad ziehen. Besonders gläubig sind die meisten vorher nicht gewesen, manche sind sogar erst zum Islam konvertiert (= übergetreten). Was sie dazu treibt, wird viel diskutiert. Die große Mehrheit der Muslime jedenfalls will diesen gewalttätigen Dschihad nicht.